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Letztens bin ich in einer Arte-Doku über Schlaflosigkeit über den Begriff Sophrologie gestolpert. Der Begriff war mir gänzlich unbekannt und so habe ich die Recherchemaschine angeworfen und möchte euch an meinen Ergebnissen zu der Entspannungs- und Therapieform Teil haben lassen.

Inhalt:




Sophrologie – Definition

Der Begriff Sophrologie setzt sich aus den griechischen Wörtern Sos (Gleichgewicht),Phren(Seele) sowie Logos (Lehre) zusammen und ist eine Entspannungstechnik, die vom kolumbianischen Neuropsychater Alfonso Caycedo erfunden wurde. Caycedo ging davon aus, dass eine Krankheit ein Ungleichgewicht von Körper, Seele und Geist ausdrückt. Aus diesem Grunde suchte er eine Möglichkeit, diese drei Ebenen gleichzeitig therapieren zu können. Mit der Vereinigung von chinesischen, indischen und westlichen Therapieansätze wollte er zur Stärkung von Körper, Geist und Seele beitragen und so Krankheiten vorbeugen, heilen und dem Menschen ein Werkzeug in die Hand geben, um durch das Verständnis vom eigenen Körper ein harmonischeres Leben zu führen.
Ziel der Entspannungstechnik Sophrologie ist es, bei psychischen, mentalen und körperlichen Beschwerden, wie z. B. Stress, Ängsten oder Verletzungen zu helfen.

Sophrologie – Was ist das

Naturheilverfahren – Die Sophrologie ist eine Heilmethode, bei der körperliche und psychische Entspannung vorbeugend oder lindernd eingesetzt wird.
Die Sophrologie kann als Kombination oder Symbiose aus unterschiedlichen westlichen und östlichen Entspannungstherapien verstanden werden. Dazu gehören Techniken bei denen es besonders um Achtsamkeit geht, wie z. B. Yoga, Ayurveda oder Zen aus dem Osten. Die westlichen Einflüsse sind auf die Psyche ausgelegt z. B. Hypnose, Autogenes Training, Bioenergie nach Lowen, Vegetotherapie nach reich und der psychotonen Entspannung. Beide Einflüsse können letztendlich entspannend auf Körper, Geist und Seele wirken.

Sophrologie geht davon aus, dass es drei Bewusstseinsebenen gibt:

  • Wachebene
  • Schlafebene und
  • sophroliminale Ebene.

Die sophrolominale Ebene beschreibt den Zustand zwischen Schlaf und Wachsein. Ein Zustand tiefster Entspannung, welcher durch die Sophrologie therapeutisch herbeigeführt werden soll.

Ziel der Entspannungstechnik ist es, mit verschiedenen Techniken, die innere Balance zu stärken, indem das körperliche, mentale und psychische Wohlbefinden energetisch ausgeglichen wird und der Mensch ausgeglichener mit Stress und Ängsten lernt umzugehen.




Sophrologie – Übungen und Techniken

Die Therapie der Sophrologie besteht aus mehreren Schritten, bzw. Zielen.
Das erste Ziel der sophrologischen Therapie ist die gezielte Entspannung durch bewusstes Atmen und Muskelrelaxion (Muskelentspannung). In diesen bewussten Entspannungszustand, auch als “Etat sophronique” oder “Etat sophro-liminal” bezeichnet, kannst du dich besser auf deine inneren Vorgänge konzentrieren.
Im Etat sophronique werden nun verschiedene Probleme, Herausforderungen und Krankheitssymptome visualisiert und mit der eigenen Lebenssituation in Verbindung gebracht. Dies geschieht meist unter Anleitung des Therapeuten (Sophrologen). Beispielsweise können körperliche Schmerzen mit Erinnerungen assoziiert werden oder man konzentriert sich auf bestimmte Ängste und achtet dabei darauf, welche Erinnerungen damit verknüpft, bzw. assoziiert werden.
In nächsten Schritt werden nun alte Muster, Assoziationen etc. neu verknüpft und durch positive Handlungen, Emotionen oder Assoziationen ersetzt werden. Ziel ist es, Automatismen oder Denkweisen, die mit Krankheitssymptomen oder negativen Gefühlen oder Handlungen verknüpft sind, zu durchbrechen. Dieses Verfahren wird ebenfalls während der Tiefenentspannung durchgeführt. Der Vorteil ist, dass man sich in einem geschützten Umfeld befindet und sich zusätzlich die neuen Vorstellungen tiefer einprägen können, da sie bildhaft erlebt werden.
Die Sophrologie kann auch vorbeugend angewendet werden, zum Beispiel bei der Vorbereitung auf Prüfungen, Meetings, Verhandlungen oder auf eine Geburt. Diese Arbeitsweise wird „positives Vorwegnehmen“ oder “Sophro-Acceptation Progressive” oder “Sophro-Anticipation Positive” genannt. Ängste und Stress sollen so effektiv abgebaut und die Wahrnehmung der eigenen Realität geändert werden.
Ziel ist der Sophrologie ist es, wie eingangs schon erwähnt, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Nach mehreren Sitzungen soll die Technik auch ohne Therapeuten angewendet werden können.

Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten

Trotz zahlreicher Studien liegt bis dato kein evidenzbasierter medizinischer Wirksamkeitsbeweis für die Sophrologie vor.

Die Sophrologie findet vielseitige Anwendung u.a.:

  • Muskelrelaxion und -entkrampfung
  • Schlafstörungen, Essstörungen, Allergien
  • Ängste
  • mentale Vorbereitung auf besondere Ereignisse, wie zum Beispiel Prüfungen oder Geburten
  • Erhöhung der Kreativität
  • Stärkung des Selbstvertrauens
  • Unterstützung bei chronischen Krankheiten, bipolaren Störungen, Depressionen und Sucht

Sophrologie – Nebenwirkungen

Da im entspannten Zustand die Kontroll- und Schutzmechanismen eines Menschen wegfallen können, kann mit Hilfe der Sophrologie leichter Einfluss auf das Bewusstsein genommen und bestimmte mentale Strukturen geändert werden. Die unterbewussten Schutzmechanismen haben natürlich die Funktion des Schutzes, z. B. vor negativen, ins Unterbewusste verdrängte Erlebnisse. Die Sophrologie, die sich als “aufdeckende” (découvrant) Methode versteht, fördert dieses Bewusstwerden belastender Ereignisse. Um so wichtiger ist es, dass der Sophrologe über fundierte psychologische Kenntnisse besitzt. Unter Umständen sollte der Behandelte die Hilfe eines Psychotherapeuten oder Psychiaters in Anspruch nehmen.

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